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Horrorfilme zu Halloween: Fünf gruselige Streaming-Tipps für die Nacht der Geister

Horrorfilme zu Halloween: Fünf gruselige Streaming-Tipps für die Nacht der Geister

Der Teufel ist auf Tausch aus. Für seine Seele machte er den jungen Bluesmusiker Robert Johnson 1931 zum Gitarrenvirtuosen. So die Legende. In Ryan Cooglers Horrordrama „Blood & Sinners“ kehren die Gangsterzwillinge Smoke und Stack (beide: Michael B. Jordan) 1932 aus den Diensten von Al Capone aus Chicago zurück, um mit dem jungen Gitarristen Sammie (Miles Caton) einen Tanzschuppen für Schwarze zu eröffnen.

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Bevor der Ku-Klux-Klan ihren Juke Joint hochnehmen kann, kommen weiße Vampire, hungrig auf Blut und die Lieder der Schwarzen. Der langzahnige Horror, der im besten Vampirfilm seit „So finster die Nacht“ (2008) anfangs für kulturelle Überfremdung steht, führt auch in Versuchung. Weil die Vampire sich bei aller Blutrunst als tolerantere Gemeinschaft zu präsentieren scheinen.

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Das Grauen kommt am helllichten Tag. Regisseur Jaume Collet-Serra („Black Adam“) setzt in „The Woman in The Yard“ eine unheimliche Frau in altertümlichem Witwenschleier vor das in Landeinsamkeit gelegene Haus, in dem Ramona (Danielle Deadwyler) mit ihren Kindern Tate und Annie den Unfalltod ihres Mannes verarbeitet. Die Frau, die ihre Identität nicht preisgibt und immer näher ans Haus zu rücken scheint, macht aus ihrer Präsenz eine Belagerung.

Sie ist eine unheimliche Manifestation von Schuld, denn Ramona lebt mit einem finsteren Geheimnis. Die übernatürlichen Möglichkeiten der Dame werden von Pawel Pogorzelskis Kamera superb eingefangen. Der Kessel Horror, der dann zum Ende hin ausgekippt wird, erscheint etwas weniger durchdacht, verschwurbelt die Story und lässt mit seinem sich falsch anfühlenden Happy End hinter den Spiegeln Helden und Zuschauer im Stich.

Dakota Fanning, die schon zuletzt in „They See You“ (2024) von Ishana Night Shyamalan (Tochter des „Sixth Sense“-Regisseurs) im Horrorfach glänzte, erhält in Bryan Bertinos „Vicious“ in einer kalten Nacht kurz vor Weihnachten Besuch von einer alten Dame. Die lässt ihr mit tiefem Bedauern eine mysteriöse Kiste und eine Sanduhr da – samt dem Versprechen, sie werde in dieser Nacht sterben, wenn sie nicht etwas hineinpackt, was sie wirklich liebt und etwas, das sie abgrundtief hasst.

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Simple Story mit absurder Prämisse, in der Pollys ganze Welt sich plötzlich zu verändern scheint. Der Zuspruch ihrer Mutter am Telefon verwandelt sich in Kritik, bis die Stimme am anderen Ende kichert und einräumt, gar nicht ihre Mutter zu sein. Ihr Spiegelbild bekommt ein Eigenleben, der tote Vater ruft an. Bertino klappert die klassischen Mittel der Gänsehauterzeugung ab, und siehe da, sie funktionieren noch. Es geht nie um fadenscheinige Erklärungen, sondern um einen Ausweg für die auch von ihrer Vergangenheit heimgesuchte Frau. Fanning rockt den Film bis zum – recht vorhersehbaren – Ende.

Der Holzmann, den die blinde, blonde, seltsame Zwillingsschwester seiner toten Frau (Carolyn Bracken) als Geschenk anschleppt, hat weniger von Pinocchio, sondern wirkt viel mehr wie ein finsterer Golem. Und wenn der Psychiater Ted (Gwilym Lee) in Damian McCarthys „Oddity“ auch nicht an derlei Spuk-Kokolores glaubt, wissen wir Zuschauer, dass dieses Wesen sich irgendwann bewegen wird, und dass man ihm dann besser nicht im Weg steht.

Erbstück hin oder her: Yana (Caroline Menton, l.) will den angeblich wertvollen Holzmann von Darcy (Carolyn Bracken) nicht im Haus haben. Szene aus "Oddity".

Als das Ding dann erstmals seinen Kopf in den Nacken legt – sonst nichts – möchte man gern den Platz vor dem Fernseher räumen, geht aber nicht. Denn man will sehen, wie sich in diesem Horrorhaus auf dem Lande, wo ein Verbrechen stattfand, die Schicksale erfüllen. Äußerst sehenswert – McCarthy stellt einem permanent die Nackenhärchen lotrecht.

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Was ist, wenn der Kerl im Restaurant, der dich vor deinem gewalttätigen Ex-Mann beschützt hat, der zuvorkommend war, der den Grobian mit sanfter Bestimmtheit in den Worten vertrieben hat, ein – auf andere Weise – noch viel extremer, weil empathiefreier Gewalttäter ist. Das muss sich die Kellnerin Ana (Nina Bergman) in Sébastien Drouins kanadischem Horrorfilm „Cold Meat“ fragen, als sie im Kofferraum von David (Allen Leech) erwacht.

Der hat das Auto in einem Blizzard in einer Schneewehe festgefahren, und nachdem es Ana gelingt, ihn zu überwältigen, frieren und parlieren die beiden miteinander, und der ans Lenkrad gefesselte misogyne Soziopath macht einen Rundgang durch seine Seelenabgründe.

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Das ist spannend und gewürzt mit schwarzem Humor. „Unter Umständen sind wir alle Monster“, glaubt Killer David ernsthaft. Dass draußen im Schnee noch ein richtiges umherstreift, hätte es nicht unbedingt gebraucht – ist aber natürlich die Horrorkirsche auf der Thrillersahne.

rnd

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