Irvin D. Yalom, Zeit zu sagen

Nach rund fünfzehn Büchern, fast allesamt Bestseller, veröffentlicht der berühmte amerikanische Arzt Irvin D. Yalom , heute 94, sein möglicherweise letztes Werk – obwohl das nicht sicher ist, scherzt sein Sohn Benjamin, der ihm beim Ordnen seiner Notizen geholfen hat. Wie immer überrascht das Buch: Es sind mehrere in einem, mindestens drei.

Das erste Thema betrifft die „Yalom-Methode“ mit ihrem Markenzeichen, der existenziellen Therapie, die auf dem Beitrag der Philosophie zur Psychoanalyse basiert und mit einem sehr starken persönlichen Engagement des Therapeuten verbunden ist. Doch die „Stunde des Herzens“ hätte nicht diese grundlegende Originalität, wenn es nur darum ginge, auf diese jahrzehntelang bewährte Therapieform zurückzugreifen. Yalom ist gealtert, er verliert sein Gedächtnis – und seine Notizen. Was tun unter diesen Umständen, wenn man über solch klinische Einsichten verfügt? Wir wenden sie anders an. Dies ist das zweite Thema der „Stunde des Herzens“.

Bei seinem neuen Ansatz kam Yalom die Covid-Epidemie zugute, die Therapeuten und Patienten gleichermaßen zum Zuhausebleiben zwang.