Rachel Carson, diejenige, die die Geschichte des Ozeans erzählte
In den USA ist sie für ihr Buch „Der stumme Frühling“ bekannt, das in den 1960er Jahren zum Verbot bestimmter Pestizide wie DTT führte. Doch Rachel Carsons (1907–1964) große Leidenschaft galt dem Meer. Sie widmete ihm unvergessliche Seiten und regte uns an, unsere Beziehung zum Lebenden zu überdenken.
[Dieser Artikel wurde erstmals am 24. Juli 2022 auf unserer Website veröffentlicht und am 20. Juni 2025 erneut veröffentlicht.]
Schon als junges Mädchen entdeckte die Meeresbiologin Rachel Carson bei der Erkundung des Hanggrundstücks ihrer Familie in Springdale, Pennsylvania, im Nordosten der USA, ein Muschelfossil. Wer sie damals kannte, erzählte später, dass dieses Relikt ihre Fantasie so sehr beflügelte, dass sie sich sofort zum Meer hingezogen fühlte. Was war das für ein urzeitliches Lebewesen, und wie mochte die Welt ausgesehen haben, aus der es stammte?
Rachel Carson hatte das Meer damals noch nie gesehen, doch das hielt sie nicht davon ab, eine Leidenschaft dafür zu entwickeln. Sie studierte zunächst Biologie, dann Zoologie, bevor sie eine Stelle als Autorin beim U.S. Bureau of Fisheries [dem Vorläufer des heutigen U.S. Fish and Wildlife Service] annahm. Dies war ein eher ungewöhnlicher Karriereweg für eine junge Frau in den 1920er und 1930er Jahren, der von großer Neugier und der unermüdlichen Unterstützung ihrer Mutter Maria zeugte. Sie hatte ihren Kindern die Liebe zur Tierwelt vermittelt und sie regelmäßig auf Spaziergängen begleitet, um Botanik und Vögel zu entdecken. Rachel Carson verinnerlichte all diese Lektionen und behielt zeitlebens die tiefe Überzeugung, dass Staunen im Mittelpunkt jeder Beziehung zur Natur stehen sollte.
Während der
Courrier International
