Die Literatur-Auswahl dieser Woche: Groundwater von Thomas McMullan, Selfish Girls von Abigail Bergstrom, Edenglassie von Melissa Lucashenko

Von CLAIRE ALLFREE
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Groundwater ist jetzt im Mail Bookshop erhältlich
John und Liz geben ihr Stadtleben auf, um in einem abgelegenen Haus am See neu anzufangen. Ihre Möbel sind verspätet, der Hausmeister wirkt etwas seltsam, und Liz' Schwester ist mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern aufgetaucht und erwartet ein bisschen Urlaub.
Dann sind da noch das ersehnte Kind, Johns wachsende Probleme auf der Arbeit, das merkwürdige Verhalten von Liz’ Schwager, der möglicherweise schwer krank ist, und die drei Studenten eines örtlichen Campingplatzes, die ohne erkennbaren Grund herumlungern.
McMullans wandlungsfähiger Roman ist ein Meisterwerk der Besorgnis. Mit heimlicher Kraft legt er die Risse zwischen einem imaginären Leben und seiner Realität offen und stellt die Erwartungen des Lesers auf den Kopf. Unglaublich beunruhigend.
Selfish Girls ist jetzt im Mail Bookshop erhältlich
Als Ines eine Fehlgeburt erleidet, scheint ihr Freund darüber noch mehr verärgert zu sein als sie.
Sie willigt dennoch ein, mit ihm in ihr Elternhaus in Wales zurückzukehren und einen Neuanfang zu wagen: Schließlich ist ihre Karriere als Schauspielerin in London nicht unbedingt vom Aussterben bedroht.
Aber auch ihre beiden älteren Schwestern Dylan und Emma sowie deren Mutter Gwen leben in Wales, und schon bald kommen die unausgesprochenen Geheimnisse und verborgenen Schwierigkeiten ihrer ungewöhnlichen Kindheit an die Oberfläche.
Bergstrom, deren Roman „What a Shame“ ein Hit der Generation Z war, wandelt über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten zwischen den Leben aller vier Frauen und spiegelt dabei sowohl das Durcheinander erinnerter Erfahrungen als auch die chaotische Zusammensetzung eines Lebens wider.
Es ist nicht immer leicht, der Geschichte zu folgen, aber Bergstroms Prosa ist von einer ausdrucksstarken, spontanen Unmittelbarkeit, als ob man im Inneren der einzelnen Figuren lesen könnte, was vor sich geht.
Edenglassie ist jetzt im Mail Bookshop erhältlich
Melissa Lucashenkos neuster Roman ist voller Geschichten.
Da sind die Geschichten, die Granny Eddie, eine temperamentvolle Älteste der First Nations, schelmisch über ihre Vergangenheit spinnt, als eine Gruppe weißer Liberaler sie in ihre fortschrittlich gesinnten Zweihundertjahrfeierlichkeiten einbezieht.
Es gibt tröstende Mythen, die sich Australien gerne erzählt, um seine grausame Kolonialgeschichte zu beschönigen.
Und dann ist da noch die Geschichte von Mulanyin, einem Yugambeh-Mann, der sich im Queensland des 19. Jahrhunderts in eine Nyugi-Frau verliebt, während sein Leben vom verderblichen Einfluss des britischen Kolonialismus geprägt ist.
Edenglassie springt zwischen den 1850er-Jahren und der Gegenwart hin und her und ist tief in den Ritualen und Geschichten der Kultur der First Nations verwurzelt. Es wirkt stellenweise so gewaltig wie Australien selbst. Doch das Buch ist auch im Geiste der Versöhnung geschrieben und wagt es, davon zu träumen, wie eine zukünftige Version dieses Landes aussehen könnte.
Daily Mail