Mauritshuis scheut sich vor der Ausleihe von Kunstwerken an US-Museen

Das Mauritshuis-Museum in Den Haag sei vorsichtig, weitere Kunstwerke an Museen in den USA auszuleihen, ohne dass es „hieb- und stichfeste Garantien“ für die Rückgabe gebe, sagte Direktorin Martine Gosselink in einem Interview mit Trouw .

Das Trump-Regime bedrohe die Freiheit der Museen in den Vereinigten Staaten, doch auch in den Niederlanden seien die Folgen zu spüren, sagte Gosselink.

„Wir müssen vorsichtiger sein … Nehmen wir an, Sie verleihen ein Objekt an das National Museum of African American History and Culture, das derzeit in der Kritik steht. Was passiert, wenn es geschlossen wird? Wir wollen hieb- und stichfeste Garantien, sonst passiert nichts“, sagte sie.

Die Frick Collection habe die zehn Gemälde des Mauritshuis für ihre Jubiläumsausstellung ausgeliehen, doch die Gegenleistung müsse noch warten, sagte sie.

Gosselink sagte, ihr Museum habe „intensive Kontakte“ zu amerikanischen Kuratoren, die „um ihre Jobs fürchten und befürchten, gezwungen zu werden, Ausstellungen mit propagandistischer Botschaft zu veranstalten“.

Die größte Angst vor Repressalien besteht im Smithsonian Museum in Washington, dem Trump vorwirft, eine „antiamerikanische Ideologie“ zu fördern, und das weitgehend von staatlichen Subventionen abhängig ist.

Aber auch die Frick Collection, das Metropolitan Museum und das Getty Museum seien besorgt, sagte Gosselink. „Wir stehen wegen Ausstellungen, gemeinsamer Forschung und Leihgaben in Kontakt, aber in letzter Zeit sprechen wir über Politik“, sagte sie.

Diese Kontakte seien vom Trump-Regime beeinflusst, sagte Gosselink. Viele Menschen haben bereits Angst, frei zu sprechen. Wissenschaftler wissen nicht, was sie erwartet, wenn sie in die USA reisen. Werden sie aus der Warteschlange herausgepickt oder werden ihre Telefone kontrolliert?