„Eine echte Qual“: Emotionslose Reise zweier Cousins in die Vergangenheit
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Von Xavier Leherpeur
Veröffentlicht am
Kieran Culkin und Jesse Eisenberg in Jesse Eisenbergs „A Real Pain“. 2024 SEARCHLIGHT PICTURES ALLE RECHTE VORBEHALTEN
Rezension: Comedy-Drama von Jesse Eisenberg, mit Jesse Eisenberg, Kieran Culkin (USA, 1h29). Im Kino ab 26. Februar ★★☆☆☆
Zwei Cousins, die sich lange aus den Augen verloren haben, begeben sich auf die Suche nach ihren jüdischen Wurzeln und ihrer deportierten Großmutter auf eine Reise nach Polen. Der eine ist akribisch, der andere chaotisch. Die zweite Möglichkeit wird in dieser Odyssee der Gegensätze sehr schnell Zwietracht säen, wobei (natürlich) Versöhnung der Schlüssel ist. Der zweite Film des Schauspielers Jesse Eisenberg – sein erster Spielfilm („When You Finish Saving the World“), der 2022 in Cannes präsentiert wurde, ist bislang unveröffentlicht geblieben – ist ein sehr angewandtes Paradigma der Schreibstereotype des amerikanischen Independent-Kinos. Seine Erzählstruktur, die auf einem standardisierten Szenario mit ausgeprägten Antagonismen und starken Konflikten aufbaut, bleibt programmatisch. Dass man alles lange im Voraus vorhersieht, ist nicht der geringste Fehler des Films. Am frustrierendsten ist allerdings sein Mangel an Emotionen.
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