Gezeigt wurden die neuesten Filme aus dem Goldenen Ball: Weiblichkeit, Ängste und Dorfgeschichten auf der Leinwand

Beim 32. Internationalen Adana Golden Ball Film Festival wurden „I’m Here. I’m Fine“ von Emine Emel Balcı, „Perde“ (Vorhang) von Özkan Çelik und „My Mother’s Welted Flowers“ von Ali Cabbar gezeigt.
MUTTERSCHAFT UND FAMILIENSDRUCK„I’m Here. I’m Fine“, den wir mit Bige Önal in der mutigen und erfolgreichen Hauptrolle sehen, ist eine Geschichte über das Frausein, in der sich die Wege von Filiz (Bige Önal), die zur Mutterschaft gezwungen wird und an einer postnatalen Depression leidet, und Şule (Elit İşcan), die von ihren Schulden und dem Druck ihres Freundes erdrückt wird, kreuzen.
Nach der Vorführung sagte Regisseur Balcı: „Wir leben in einer Umgebung, in der Mutterschaft heilig ist. Das ist eine Möglichkeit, Frauen weiterhin zu unterdrücken. Unser größtes Ziel im Film war es, Mutterschaft nicht auf einen heiligen Raum zu beschränken. Wir haben ein umfangreiches Prothesenprojekt in Angriff genommen, um den weiblichen Körper ohne Zensur zu präsentieren. Es war ein mutiges Unterfangen. Wir spürten die Solidarität und wurden durch die Reaktionen des Publikums gestärkt.“
ANGST, MISSVERSTANDEN ZU WERDENEiner der interessantesten Filme des Festivals ist „Perde“ von Özkan Çelik. Das Drehbuch stammt von Çelik und dem Hauptdarsteller Cem Zeynel Kılıç. Der Film mit seinen ununterbrochenen, langen Szenen und ergreifenden Geschichten dreht sich um das Thema „Missverständnis“. Regisseur Çeliks Worte nach der Vorführung: „Meine größte Angst ist es, missverstanden zu werden. Ich fühle mich immer in einer Situation, in der ich mich nicht ausdrücken kann“, verraten die Entstehung des Films.
Der dritte und letzte Film des Tages, „Die verwelkten Blumen meiner Mutter“, konzentriert sich auf eine Geschichte, die sich entfaltet, als Bahadır, ein in Istanbul lebender Künstler, der ums Überleben kämpft, ein Jahr nach dem Tod seines Vaters für eine Woche in das Dorf zurückkehrt, um seiner Mutter bei der Ernte zu helfen, und das Dorf zu einer stillen, verlassenen Gegend am Rande einer Klimakrise wird.
Cumhuriyet